Einen Kauf von einem Kinderfahrrad sollten Eltern sich überlegen, wenn das Kind im richtigen Alter ist und bereits geschickt mit dem Laufrad balanciert. In der Regel wagen Kinder ab ca. drei bis vier Jahren den Umstieg auf das erste Kinderfahrrad. Wichtig ist dabei, dass das Kind nicht überfordert, sondern möglichst in seiner Entwicklung gestärkt wird. Das gilt sowohl für die Größe als auch die Art vom Kinderfahrrad.
Worauf beim Kauf von einem Kinderfahrrad achten?
Damit man beim Kauf vom Kinderfahrrad das passende Modell findet, sollten einige Punkte beachtet werden. Denn ein zu großes Rad überfordert das Kind zu schnell und verstärkt die Unsicherheit beim Radfahren. In Folge verliert das Kind die Lust am Radfahren. Wie ermittelt man die passende Fahrradgröße?
1. Wie viel Zoll braucht das Kind?
Schrittlänge: Das Kind steht dafür am besten ohne Schuhe mit dem Rücken an einer Wand und hat ein Buch im Schritt eingeklemmt. Die korrekte Schrittlänge wird anschließend zwischen Oberkante des Buchs und dem Boden gemessen. Das passende Kinderfahrrad ist gefunden, wenn in der niedrigsten Sattelstellung das Kind mit den Fußballen den Boden berühren kann. Das gibt die nötige Standsicherheit.
2. Welche Kinderfahrrad Größen gibt es?
- Für Früheinsteiger bieten beispielsweise Puky mit dem „Z2“ oder Royal Baby mit dem „Space No.1“ bereits Kinderfahrräder mit Zwölf‐Zoll Rädern.
- Eine Zwischengröße ist 14 Zoll wie das „Freestyle“
- Die gängige Radgröße für erste Kinderfahrräder liegt bei 16 Zoll (z. B. „Z6 Edition“ von Puky). Die Räder eignen sich für Kinder ab einer Körpergröße von 105 Zentimetern und einer Innenbeinlänge von 45 Zentimetern. Bei dieser Größe ist das Kind durchschnittlich um die vier Jahre alt.
Beim Kauf eines Kinderfahrrades sollten Eltern auch darauf achten, ob Geometrie und die Komponenten für Kinder optimiert sind. Dazu zählen kindgerechte Bremsgriffe mit kurzem Hebelstand für kleine Hände, überdurchschnittlich breite Reifen für Komfort und Fahrstabilität und geprüfte Reflektoren.
3. Kinderfahrrad mit Hand‐ oder Rücktrittbremse?
Eine Rücktrittbremse ist bei den meisten Kinderrädern Standard. Diese braucht im Vergleich zur Handbremse weniger Kraftaufwand und lässt sich intuitiv vom Kind bedienen. Welche Bremsen die Hersteller verbauen, hat unterschiedliche Gründe:
Laut Guido Meitler von Puky wird zusätzlich zur Rücktrittbremse eine hochwertige Cantilever‐Felgenbremse am Vorderrad zum spielerischen Erlernen der Wirkung einer Handbremse verbaut. Kinder sind im Umgang mit solchen Bremsen noch ungeübt und besonders in Schrecksekunden nicht in der Lage, die Bremskraft zu dosieren, was zu Stürzen führen kann. Deshalb ist diese Handbremse nur eine Ergänzung zur Rücktrittbremse. Bikehersteller Cannondale setzt bei seinem Kinderfahrrad „Trail 16“ auf V‐Brakes und erklärt dies so:
Wir sehen kein gewinnendes Argument für eine Rücktrittbremse. Gerade bei Anfängern werden die Füße als Anker in brenzligen Situationen benutzt. Das Bremsverhalten an sich wird von den Kindern sowieso mit der Zeit intuitiv gelernt. Die Bremswahl sollte deshalb das Kind übernehmen. Da bei Jugendrädern mittlerweile meist nur auf Handbremsen gesetzt werde, falle zudem die spätere Umstellung für die Kinder weg.
Royal Baby verbaut beim neuen „Space Shuttle“ sogar Scheibenbremsen.
4. Kinderfahrrad mit Riemen statt Kette?
Das britische Unternehmen Early Rider verbaut an ihren Kinderrädern durchweg einen Riemenantrieb von Gates anstatt einer Kette. Durch den Riemen ist der Antrieb besonders servicearm und läuft reibungslos. Besonders Vorteilhaft, wenn ein Kinderfahrrad nicht oft geputzt wird. Dies schlägt sich aber deutlich im Preis nieder: So kostet das „B‐T 16“ knapp 500 Euro.
5. Braucht ein Kinderfahrrad eine Schaltung?
Ein Kinderfahrrad benötigt keine Schaltung, dass diese die Kinder viel mehr verwirren und ablenken. Wichtig sind hingegen dicke Lenkerpolster und Sicherheits‐Lenkergriffe. Auch ein robuster Rahmen sowie hochwertige Bauteile für eine lange Lebensdauer sind entscheidend, damit eventuelle jüngere Geschwister auch noch etwas davon haben. Hochwertige Kinderfahrräder erzielen zudem einen hohen Wiederverkaufswert.
Muss ein Kinderfahrrad ein Licht haben?
Eine StVO‐konforme Beleuchtung braucht es an Kinderrädern nicht. Bei den Rädern handelt es sich in Österreich rechtlich um Spielzeuge, die nicht auf der Fahrbahn verwendet werden dürfen. Mehr zum Thema unter www.radlobby.at
Kinder in diesem Alter fahren in der Regel auf dem Gehweg. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist fehlendes Licht aber ein Sicherheitsrisiko: Deshalb sind kleine LED‐Leuchten (z. B. „Pure B“ von Busch & Müller) oder ein Helm mit integriertem Rücklicht (z. B. „Smiley 2.1“ von Abus) empfehlenswert.
Titelbild www.pd-f.de / puky