Ratgeber rund ums Radfahren

Tiefeinsteiger Fahrrad: Modern, sportlich, offroad‐tauglich

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Das Tiefeinsteiger Fahrrad ist heutzutage modern, sportlich und offroad‐tauglich. Wo früher die Fahrräder mit einem tief gezogenen Rahmenrohr oft als Fahrrad für die Oma bezeichnet wurde, sehen immer mehr Radfahrer die Vorteile von Tiefeinsteiger Fahrrädern. Auch durch die E‐Mobilität kommen diese Räder immer mehr in Mode.

Vorteile vom Tiefeinsteiger Fahrrad

Anders als beim Diamant‐ und Trapezrahmen fehlt bei einem Tiefeinsteiger‐Fahrrad das Oberrohr. Die Vorteile dieser Bauweise sind:

  1. Komfortabler tiefer Durchstieg
  2. Aufrechte Sitzposition: Bei richtiger Körperhaltung werden Rücken, Nacken und Handgelenke entlastet

Die Räder erfreuen sich deshalb bei Senioren einer großen Beliebtheit. Doch die Zielgruppe ist im Wandel: Das Image des verstaubten Omafahrrads wird durch eine moderne Formsprache mit kantigen Merkmalen abgelegt. Die Räder bekommen eine sportlichere Optik und die Hersteller vermarkten sie immer mehr als Unisex‐Modelle.

Lange Zeit fehlte ein adäquates Produkt für Herren, die zwar einen tiefen Einstieg brauchten, aber kein passendes Rad fanden. Das ändert sich immer stärker, denn auch Männer haben den Wunsch, komfortabel zu fahren. Wir bieten deshalb schon seit Jahren unsere Tiefeinsteiger unter der Bezeichnung Forma an.

so Volker Dohrmann vom Fahrradhersteller Stevens Bikes.

Mehr Schwung für das Tiefeinsteiger Fahrrad mit E-Motor

Tiefeinsteiger E-Bike
Immer häufiger findet man bei E-Bikes einen in den großvolumigen Rahmen integrierten Akku. Das ergibt klare Linien und ermöglicht wie hier einen bequemen Durchstieg. Foto: www.pd-f.de / Paul Masukowitz

Weiteren Schwung in die Verkäufe der Tiefeinsteiger-Fahrräder bringt dazu die steigende Zahl an Antriebe mit Elektromotoren.

Der Tiefeinsteiger hat stark von der Elektromobilität profitiert. Die Räder werden dank ihres Fahrkomforts jetzt auch für Wochenendtouren oder einen Ausflug ins Grüne stärker genutzt – selbst von jungen Leuten.

stellt Anja Knaus vom E‐Bike-Hersteller Flyer fest. Radfahrer, egal ob jung oder alt, profitieren vom tiefen Durchstieg. So auch Eltern, die einen Kindersitz zum Kindertransport nutzen.

Anstatt kompliziert und umständlich das Bein über Sattel und Kindersitz zu schwingen, kann man bei einem Tiefeinsteiger locker durchsteigen. Das wissen auch immer mehr junge Väter zu schätzen.

beobachtet Harald Troost vom Fahrradhersteller Koga.

Fahrrad am See
Unterwegs mit dem Fahrrad im Urlaub. Die Bauweise ist ideal um kurz mal stehen zu bleiben um Fotos von der Landschaft zu machen.

Vor dem Kauf eines Tiefeinsteiger Fahrrads eine Probefahrt machen

Da es gute und weniger gute Anbieter von Tiefeinsteiger-Fahrrädern gibt, sollte man vor dem Fahrradkauf eine Probefahrt machen. Die Fahrstabilität kann man so relativ schnell selbst herausfinden. Am besten zur Probefahrt zwei beladene Packtaschen mitnehmen und während der Fahrt etwas am Lenker wackeln um die Qualitätsunterschiede festzustellen.

Die neuen Einsatzzwecke stellen Herausforderungen an Material und Technik, wie der Fahrradsachverständige Dirk Zedler vom Zedler‐Institut erklärt. Da nur das Unterrohr mit dem Steuerkopf verbunden ist, sei eine stabile Verbindung besonders wichtig, um die Haltbarkeit zu verbessern und Rahmenversagen zu vermeiden. Gerade bei E‐Bikes, wo noch stärkere Kräfte wirken, ist eine stabile Bauweise besonders wichtig. Beim Thema Fahrstabilität erkennt der Sachverständige in den vergangenen Jahren große Fortschritte. Wichtig sei, den Tiefeinsteiger so zu konstruieren, dass er erst in einem Bereich oberhalb von 30 km/h flatterempfindlich wird. Der Grund liegt darin, da dies  eine Geschwindigkeit ist, mit der sich die meisten Fahrer von Tiefeinsteigerrahmen nicht so oft fortbewegen.

Tiefeinsteiger E-Bikes kaufen: Aktuelle Modelle im Überblick

  • Bei dem schweizerischen E‐Bike‐Herstellers Flyer sind der tiefe Durchstieg, die komfortable Sitzposition und der leicht entnehmbare Akku am Sitzrohr Markenzeichen, die aktuell immer noch gefragt sind. So wie beim Dauerläufer „C‐Serie“, dem ersten E‐Bike mit Lithium‐Ionen‐Akku zu einem Preis ab 2.999 Euro. Beim neuen „Gotour 5“ ab 3.499 Euro weißt der der neu entwickelte Rahmen einen längeren Radstand auf, was laut dem Hersteller die Laufruhe und somit die Fahrstabilität erhöht. Der tiefe Schwerpunkt des Rahmens sorgt für eine optimale Fahrsicherheit. Angetrieben wird das E‐Bike durch einen Panasonic‐Motor mit vier Unterstützungsmodi sowie wahlweise zwei unterschiedlichen Akku‐Varianten (630 bzw. 750 Kilowattstunden). So sind auch lange Touren mit anspruchsvollen Anstiegen möglich.
  • Riese & Müller präsentiert für 2019 das vollgefederte E‐Bike „Homage“ ab 4.999 Euro in einer Neuauflage mit einer optimierten Vorderradfederung und aktiver Hinterradschwinge samt mitfederndem Gepäckträger. Dies soll für deutlich mehr Sicherheit bei hohen Geschwindigkeiten und zusätzlich mehr Fahrkomfort bieten. Das Rad verbindet die Funktionalität eines Citybikes mit der sportlichen Fahrdynamik eines Mountainbikes. Der Bosch‐Akku ist in den Rahmen integriert und nach oben entnehmbar, was die Bedienung vereinfachen soll. Eine Dual‐Battery‐Lösung, ein ABS‐System sowie ein Riemenantrieb von Gates sind optional erhältlich.
  • Der niederländische Hersteller Koga beschreibt sein Tiefeinsteigermodell „E‐Nova RT“ um 3.099 Euro als schnell, komfortabel und einfach in der Handhabung. Schalt‐ und Bremszüge sowie die Beleuchtungskabel sind in den Rahmen integriert. Das schützte einerseits vor Witterungseinflüssen und schaffe andererseits eine aufgeräumte Optik. Der Fahrkomfort soll durch die hauseigenen Entwicklungen der Feathershock‐Gabeldämpfung und der gefederten Sattelstütze erhöht werden. Der Akku befindet sich bei diesem Modell am Gepäckträger und lässt sich zum Laden leicht entnehmen. Das E‐Bike ist neben hydraulischen Felgenbremsen zusätzlich mit einer Rücktrittbremse ausgestattet.
  • Auf mehr Reisegenuss beim Radfahren setzten die Entwickler von Stevens Bikes beim neuen E‐Tiefeinsteiger „E‐14 Forma“ zu einem Preis von 5.999 Euro: Die elektronisch angesteuerte Schaltnabe „E‐14“ von Rohloff soll in Kooperation mit dem Bosch‐Antrieb für weiche Gangwechsel bei hoher Entfaltung sorgen. Die Motorsteuerung nimmt dafür beim Schaltvorgang automatisch Druck vom hier verbauten Riemenantrieb von Gates. Der 500‐Wattstunden‐Akku ist in das Unterrohr des neu entwickelten Rahmens integriert. Zusätzlich wurde eine Ladebuchse im Sitzrohr integriert, damit man den Akku direkt am Rad einfach laden kann. 47 Millimeter breite Reifen und eine gefederte Parallelogramm‐Sattelstütze von Cane Creek erhöhen den Fahrkomfort und erweitern den Einsatzzweck.
  • Speziell für den Komfortbereich entwickelte Winora das „Yucatan iR8“ zu einem Preis von 2.999 Euro: Der kantige Rahmen verleiht dem Rad eine sportliche Optik. Herzstück ist der neue Yamaha‐Motor „PW‐TE“ mit Automatikfunktion. Mithilfe der Sensoren erkennt der Fahrassistent die Trittfrequenz des Fahrers und unterstützt so automatisch in der richtigen Stufe. Sobald der Fahrer weniger in die Pedale tritt, regelt das System die Unterstützung zurück. Zusätzlich kommt das Rad mit Gates‐Riemen und Nabenschaltung für ein wartungsarmes Fahrvergnügen.

Titelbild: www.flyer-bikes.com | pd-f

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