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Coronakrise macht sichtbar: Viele Gehsteige und Radwege zu schmal

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Abstand halten ist weiterhin eine wichtige Maßnahme, um die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Die COVID-19-Pandemie hat hier sichtbar gemacht, dass viele Radwege und auch Gehsteige zu schmal sind. Kurzfristig können Engpässe aber durch so genannte Pop-Up Radwege beseitigt werden. Der VCÖ fordert daher eine Infrastruktur-Offensive für den Radverkehr. Die Bundesregierung soll als Teil des Konjunkturpakets dabei die Städte und Gemeinden unterstützen.

Die COVID19 Pandemie hat deutlich vor Augen geführt, wie wenig Platz vielerorts den Fußgängerinnen und Fußgängern sowie dem Radverkehr gegeben wird. Gleichzeitig sind Gehen und Radfahren die gesündesten Mobilitätsformen. Umso wichtiger ist es, jetzt zu beginnen, die Gehsteige und Radwege zu verbreitern.

betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Pop-Up-Radwege und Begegnungszonen

International haben in den vergangenen Wochen viele Großstädte Maßnahmen gesetzt, die den Fußgängerinnen und Fußgänger mehr Platz geben.

  • In Brüssel ist seit Anfang Mai die Innenstadt eine Begegnungszone.
  • In Berlin hat bereits zahlreiche temporäre Radwege eingerichtet, so genannte Pop-Up-Radwege.
  • Mailand wird sogar auf 35 Kilometer den Platz für den Autoverkehr reduzieren und stattdessen dem Radverkehr geben.
  • In Rom sind es 20 Kilometer, weitere 140 Kilometer sollen folgen.
  • Auch Paris und außerhalb Europas beispielsweise New York, Vancouver und Bogota machen Straßen autofrei, um dem Radverkehr und den Fußgängerinnen und Fußgängern mehr Platz zu geben.

In Österreich gibt es in Wien den ersten Pop-Radweg

Der VCÖ betont, dass temporäre Radwege für Städte eine einfache Möglichkeit sind, um den Bürgerinnen und Bürgern rasch mehr Platz fürs Radfahren zu geben. Vor allem für Familien mit Kindern ist es wichtig, dass Radwege ausreichend breit sind.

Derzeit wird in vielen Straßen parkenden Autos mehr Platz gegeben, als den Bürgerinnen und Bürgern, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Das gilt es zu ändern.

setzt sich VCÖ-Sprecher Gratzer für eine Infrastruktur-Offensive für das Gehen und Radfahren ein. In der Steiermark haben bereits vor der Coronakrise rund 750.000 Personen das Fahrrad als Verkehrsmittel genutzt, davon rund 400.000 mehrmals die Woche oder täglich. Eine gute und sichere Rad-Infrastruktur führt dazu, dass auch Autofahrerinnen und Autofahrer auf das Fahrrad umsteigen. Damit sind die Straßen weniger verstopft, wovon wiederum jene Autofahrer profitieren, die aufs Auto angewiesen sind. Dieses klimaverträgliche Infrastrukturprogramm schafft und sichert vor Ort Arbeitsplätze, weil Gehsteigverbreiterungen leicht von lokalen, kleineren Baufirmen umgesetzt werden können. Der Bund soll daher im Rahmen seines Konjunkturpakets eine entsprechende Unterstützung der Städte und Gemeinden vorsehen, fordert der VCÖ.

WHO empfiehlt: Wege möglichst zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen

Die Weltgesundheitsorganisation hat bereits zu Beginn der COVID19-Pandemie empfohlen, Wege möglichst zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Wer Alltagswege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, kommt auf eine tägliche Portion gesunde Bewegung. Gehen und Radfahren stärken das Immunsystem und beugen zahlreichen Erkrankungen vor und ist auch für die anderen gesund. Denn im Unterschied zum Auto verursachen gehen und Radfahren keine giftigen Schadstoffe.

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